Orte des Glücks

Das Glück ist nie an einem anderen Ort – das Glück ist immer da, wo wir sind.

Wenn man das Glück in sich trägt, ist man an jedem Ort glücklich.

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Photo © Sunelly Sims

Wenn man unglücklich ist und man schreibt dieses Unglück äußeren Umständen zu, um einen Grund zu haben, vor seinen Gefühlen davonzulaufen, um einen anderen Ort zum Leben zu suchen, wird man das Unglück mit auf diese Reise nehmen. So wird man in der neuen Umgebung auch nicht auf Dauer glücklich sein, denn das Unglück sitzt tiefer. Anfangs mag der neue Ort aufregend sein – es ist eine Abwechslung – doch mit der Zeit spürt man das Unglück, das man durch das Weglaufen verdrängt hatte, wieder.

Es bricht aus einem heraus, ganz plötzlich – wie ein Vulkan. Zufällig entdeckt man an dem neuen Ort etwas, das an die Vergangenheit, die unglücklich machte und vor der man weggelaufen ist, erinnert. Und schon fühlt man das Unglück von damals, das man bereits vergessen haben zu glaubte. Obwohl … nicht richtig vergessen – man spürt innerlich, dass dies sowieso nicht möglich ist; nicht mal an einem neuen Ort.

Das wird langsam, nach der ersten Euphorie in der neuen Umgebung bewusst. Doch man brauchte diese Abwechslung, um auf andere Gedanken zu kommen, neue Strukturen in seinem Leben zu entwickeln. Es ist auch eine Art Betäubung gegen diese Gefühle, die tiefer liegen und unglücklich machen – jedes Mal, wenn diese sich im Inneren rühren. Jedes Mal, wenn man an die Vergangenheit denkt, die mit diesen unglücklichen Gefühlen verknüpft sind.

Nach einer gewissen Zeit wird immer mehr bewusst, dass man vor dem Zustand des Unglücklichseins von damals davongelaufen ist. Man dachte, dass es woanders besser wäre, dass man an einem anderen Ort glücklicher wäre und man würde schneller vergessen, was in der alten Umgebung unglücklich machte.

Doch man kann vor Gefühlen, die irgendwann unglücklich machten, nicht davonlaufen. Das ist eine Illusion. Schlussendlich nimmt man all diese Gefühle mit sich – tief in seinem Inneren. Sie warten nur darauf, wieder an die Oberfläche brechen zu können – sie warten so lange, bis man sich mit ihnen endlich auseinandersetzt, sich ihnen stellt und sie nicht mehr zu verdrängen versucht. Bis man sie akzeptiert, um möglicherweise wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.

Das Leben und unsere Gefühle, die uns lehren, auch wenn wir uns dagegen wehren und die Lehren nicht wahrhaben möchten. Schlussendlich finden sie immer einen Weg, dem wir irgendwann nicht mehr ausweichen können.

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© Sunelly Sims

3 Kommentare zu “Orte des Glücks

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  2. Liebste Sunelly,

    Du bringst es tatsächlich auf dem Punkt und ich fühle mich durch Deine Worten angesprochen. „Glücklich“ ist man überall auf dieser Welt, wenn der Frieden in einem wohnt. Ich selbst setzte mich in den vergangenen Tagen damit auseinander, warum ich in dieser alten Umgebung nicht leben kann, ich fragte mich nach meinem Glück und ich spürte dieses Glück in mir, dass ich fühlte, wie ich in all diesen vergangenen Jahren gewachsen bin. Dieser Ort an dem ich zurück gekommen bin, ist mein Spiegel, er zeigt mir den Widerstand in mir auf: dass man geheilte Narben nicht öffnen darf, weil sie den Wunsch in sich tragen zu heilen, damit die Reise ins Leben sich fortsetzen kann.Was vorbei ist, ist vorbei. Und die Kunst ist, das alte Leben ruhen zu lassen und sich von den alten Verletzungen zu verabschieden. Weil ich fühle, dass dieses eine ganz besondere Lebensaufgabe ist, dass Menschen sich von alte Verletzungen verabschieden dürfen und nicht ständig in ihnen zu bohren. Es annehmen wie es ist, ist eine ganz besondere Kunst. Sehr froh bin ich, noch einmal hier zu sein, wo ich nie mein Glück erhielt. Meine Lebensreise schenkte mir mein Glück, aus all die erlebten Lebenssituationen an denen ich gewachsen bin und letztendlich mit ihnen mein Leben heilte. Das Leben wächst nur nach oben und wenn man in sich oben angekommen ist, sollte der Weg nicht erneut nach unten verlaufen. Aber dennoch bin ich zurück gekommen, weil ich etwas sehr wichtiges vergessen hatte, nicht mehr wegzulaufen, sondern aussprechen wo die Lebensreise mich hinführt und wo die Seele sich Zuhause fühlt.

    Und jetzt liebe Sunelly verspüre ich ein großes Glück in mir, denn ich fühle mich frei, weil ich verspüre überall für eine angemessende Zeit leben zu können und aus diesem Grund bin ich bereit erneut nach Berlin zu gehen: denn ich möchte gar nicht überall leben, ich benötige mein Zuhause.Das Zuhause ist das „Glück“.

    Und Dir danke ich heute, dass ich Deine Worte lauschen durfte,

    Ich wünsche Dir alles „Glück“ der Welt, Herzlichst Jutta

  3. ich meine: orte des glücks sind in uns (das sind die viel wichtigeren, finde ich), aber auch können sie außerhalb liegen … und wenn wir sie finden, ob zufällig oder absichtlich, dann vereinnahmen wir sie und sie werden letztendlich auch zumeist verinnerlicht … das können zb schöne reiseziele sein, an die ich mich im glück immer wieder gerne erinnere …

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